Montag, 21. Dezember 2009

Endlosthema "Luftangriff bei Kundus"

Wie lange sollen wir denn nun noch damit gequält werden, wer nun nach dem Luftangriff bei Kundus wann was wußte? Spielt das noch eine Rolle? Für die getöteten Menschen und deren Angehörige spielt es jedenfalls keine Rolle. Und für mich ehrlich gesagt auch nicht.

Die Politiker sagen uns doch ohnehin nur mit Glück überhaupt ein bisschen die Wahrheit. Die Politiker sollen lieber mal ordenltich Ihre Arbeit machen, statt sich immer weiter mit sich selbst zu beschäftigen und eine Stellungnahme nach der Anderen abzugeben und statt immer weitere Untersuchungsausschüsse ins Leben zu rufen.

In Afghanistan herscht nun einmal Krieg und dabei werden leider auch mal Zivilisten getötet. Wenn man das nicht will, dann muss man die Bundeswehr aus diesem Krieg abziehen. Es nützt aber keinem, jetzt monatelang zu diskutieren, wer wann was gewusst hat über die zivilen Opfer des Angriffs. Mit dem Einsatz generell bewegen wir uns auf seh dünnem Eis, das ist das eigentliche Problem. Das dabei auch andere Menschen (Nicht-Zivilisten) gestorben sind, tut hier mal wieder gar nichts zur Sache.

Und warum sollten irgendwelche Politiker jetzt schon wieder zurücktreten und vom Steuerzahler dann trotzdem weiter mit Pensionen durchgefüttert werden, obwohl sie nichts mehr für uns leisten? Auch wenn da jemand einen Fehler gemacht hat, dann soll er (oder sie) mal schön da bleiben und es jetzt besser machen und was tun für sein/ihr Geld!

Freitag, 18. Dezember 2009

Was ist los am Klimagipfel Kopenhagen?

In Kopenhagen geht der UN-Klimagipfel zu Ende. Eine Zeit, in der die dänischen Sicherheitsbehörden überraschend agressiv und regressiv gegen Demonstranten und die Presse vorgegangen sind.

Im Artikel "Harte Hand gegen Demonstranten" (siehe Artikel bei Telepolis) wird beschrieben, wie im einst als liberal geltenden Dänemark die Bürgerrechte anscheinend nicht mehr viel zählen. Am vergangenen Samstag hatten ca. 100.000 Menschen bei der vermutlich größten Demo jemals in Dänemark gefordert "bla, bla, bla... act now!".

Desweiteren wurden Vertreter von "FoE" (Friends of the Earth, auch der BUND gehört diesem Bündnis an) von der Konferenz ausgeschlossen. Als Begründung für den Ausschluss wurde angeblich erklärt, dass sich die Deligierten an einem demonstrativen Auszug aus dem Konferenzgebäude beteiligen wollten. -- Zu viel Aufsehen? Da könnte ja jemand das Thema ernst nehmen?
(siehe auch Pressemitteilung von ATTAC)

Sogar die Chefredakteure von ARD und ZDF haben nun in einem offenen Brief gegen die Behinderung der Berichterstattung und damit gegen die Einschränkung der Pressefreiheit protestiert. Zitat: "...wir möchten hiermit gegen die massive Beschränkung der freien Berichterstattung auf dem UN-Klimagipfel in Kopenhagen protestieren. ..." Siehe dazu auf den Seiten vom ZDF.

Und immer wieder bleibt die Frage zu stellen: Wem nützt eine Blockade dieser Konferenz, der Demos und der Berichterstattung? Wer hat ein Motiv dafür?

Samstag, 12. Dezember 2009

Schwarz-Gelb und Ihre "Zaubertricks"

Wie man durch Steuersenkungen die Steuereinnahmen erhöhen kann, das macht uns die Schwarz-Gelbe Regierung zur Zeit in einer Reihe der frechsten Zaubertricks aller Zeiten vor. Um die Ausgaben für Bildung zu steigern wird zum Beispiel nicht etwa mehr von dem nicht vorhandenen Geld ausgegeben, es werden einfach Beträge, die schon in anderen Büchern stehen kurzerhand "umdefiniert" zu Bildungsausgaben.

So zum Beispiel mit diesem Kunststück: die Mindereinnahmen bei Büchern (d.h. auch Schulbüchern) durch den geringeren Mehrwertsteuersatz werden einfach als "Bildungsausgaben" deklariert. Nicht schlecht diese Tricks, aus nichts einen ganzen Sack heiße Luft zu produzieren!

Noch mehr zu diesem Thema gibt es in einem sehr spannenden Artikel bei Telepolis (auf www.heise.de)

Mittwoch, 9. Dezember 2009

Auf dem Weg ins Jahr 1984

Viele Dinge, zum Beispiel das ständige Online-Sein, steigende Überwachung durch Staat und Unternehmen, aushöhlung des Datenschutzes, automatisches Hinetrlassen von digitalen Spuren uvm., scheinen auf geradem Weg ins Jahr 1984 zu führen. Ein Synonym für den totalen Überwachungenstaat, den George Orwell im gleichnamigen Buch beschrieben hat.

Viele kleine Anzeichen und Entwicklungen weisen in diese Richtung. Dies wird auch in diesem interessanten Artikel auf Spiegel Online beschrieben.

Bleibt die Frage, ob sich das alles einfach so ergibt aus "rein wirtschaftlichen" Interessen? Führt die Strategie der Gewinnmaximierung letztendlich unweigerlich in diese Richtung? Kontrolle ist da auch nur ein Mittel zum Zweck, dass die Konzenre und Regierungen dieser Welt antreibt. Entwickelt sich das alles "zufällig" in diese Richtung? Wem nützt das Ganze letztendlich?

Oder anders gefragt: Was sollte jemandem eine vollständig verblödete und unterworfene Welt nützen? Natürlich würde das niemandem nützen, ... oder vielleicht doch? Und wer sollte auch schon so viel kriminelle Energie aufbringen, ... oder gibt es da vielleicht eine geheime Organisation?

Samstag, 5. Dezember 2009

Zu jung für die Macht?

Auf der Titelseite des Hamburger Abendbalttes ist das Bild der neuen Familienministerin Kristina Köhler abgedruckt. Dazu die Überschrift "Sind U-40-Politiker zu jung für die Macht" und im Text der "gewichtige" Hinweis darauf, dass ja 48% der Deutschen Frau Köhler für zu jung halten, um Ministerin zu sein.

Was soll diese Demontage und Schwarzmalerei? Statt der neuen Ministerin viel Glück in ihrem schweren Amt zu wünschen und auf die Chancen von frischen, jungen Ideen zu verweisen, werden hier nur negative Aspekte in den Vordergrund gestellt.

Auch im Artikel auf Seite 5 mit dem übergeordneten Titel "Nachwchs, Junge Politiker drängen an die Spitze" wird letztlich über zu alte Parteien rumgemeckert und postuliert, dass so ein paar junge Minister den Altersdurchschnitt im Bundestag immer noch nicht signifikant anheben. Und wenn schon? Sie heben ihn zumindest überhaupt an und junge Leute auf Ministerposten haben zumindest die Chance verdient, sich und ihre Ideen einzubringen und den verstaubten Bundestag mal etwas durchzuwürfeln.

Natürlich, auch diese jungen Politiker werden an so mancher politischer Blockadehaltung und bei so manchem politischen Spielchen Federn lassen müssen. Aber warum bitte, liebe Abendblatt-Redakteure, warum demontiert ihr diese Menschen schon bevor sie überhaupt angefangen haben? Warum verbreitet ihr so eine miese Stimmung?

Wie wäre es mal mit etwas Hoffnung und guten Gedanken? Schon mal was von NLP gehört? Ich will keine Schönmalerei, aber dieser ständige Destruktivismus der Presse macht dem Land etxrem zu schaffen. Und wieder geht es nur um's Geld: "Schlechte Nachrichten verkaufen sich einfach besser". Schade, dass es euch nur um's Geld geht. Dann sagt das aber auch ehrlich und tut nicht so wichtig von wegen "wichtige Rolle der freien Presse" und anderer Märchen. Sachliche Bericherstatung findet selbst bei pseudo-seriösen Zeitungen schon lange nicht mehr statt. Schade.

Brandanschlag auf die Demokratie

Heute Nacht wurde ein Anschlag auf die Polizeiwache im Schanzenviertel verübt. Das Abendblatt schreibt im Untertitel dazu "...Minister fordern härtere Strafen"! Das sind schon wieder nur die unreflektierten Reflexe von Schönwetter-Politikern. Volker Pispers hat das sehr trefflich beschrieben, wie das mit den härteren Strafen aussieht: die härteste Strafe ist ja wohl die Todesstrafe. In den Ländern mit Todesstrafe (z.B. die USA) gibt es ja quasi gar keine Gewaltverbrachen mehr, denn da schreckt ja die Todesstrafe alle Gewaltverbrecher ab. Oder? Strafen sind letztlich eine Form von Rache. Das einzige was man z.B. mit der Todesstrafe bewirken kann ist, dass der selbe Verbrecher keine Verbrechen mehr begeht. Alle Triebtäter schrecken Strafen aber überhaupt nicht ab.

Und diese Tatsachen, dass die Länder mit Todesstrafe mehr Gewaltverbrechen haben als die Ländern ohne Todesstrafe, kann man nachlesen und recherchieren. Mit Strafen wird nur versucht die Symptome zu behandeln. Keiner dieser sauberen Politiker traut sich nach den Ursachen zu fragen. Gute Nacht Deutschland!

Donnerstag, 3. Dezember 2009

Hamburger Schul-Toiletten werden zu Arbeitsräumen

Wenn ich den Titel "Hamburg demontiert seine Schulen" nicht schon vor kurzem verwendet hätte, wäre das der passende Titel für diesen Post gewesen.

In den Schulen herrscht seit langem chronische Raumknappheit. Die vorhandenen Räume sind nicht nur zu klein, es sind auch zu wenig Räume. Da mit der geplanten Schulreform vielen Schulen erst recht Räume fehlen werden, wurde nun mindestens in einer Schule damit angefangen, Toiletten zu Büros oder sogenannten Differenzierungsräumen umzubauen. Nein, das ist kein Scherz: Es werden Toiletten abgerissen, um in diesen Räumen Büros einzurichten. Das allein muss ja kein Problem sein. Bleibt nur die Frage, wie viele Toiletten dann noch übrig bleiben und ob die Pausenzeiten dann überhaupt noch ausreichen, dass alle Kinder und Lehrer ihre Notdurft auf den übrig gebliebenen Toiletten verrichten können. Oder werden dann Baustellen-Toiletten auf den Schulhof gestellt?

Was wird als nächstes wegrationalisiert? Hamburg demontiert seine Schulen...

Sonntag, 29. November 2009

Islam und Demokratie

Über die mutige Rechtsanwältin und Buchautorin Seyran Ates berichtet dieser Artikel bei Telepolis. Sie hat ein neues Buch mit dem provozierenden Titel "Der Islam braucht eine sexuelle Revolution" geschrieben und übt darin Kritik an der Ungleichgehandlung der Frau im Islam, an der Tabuisierung der Sexualität im Islam und vielem mehr. Der Artikel ist sehr beunruhigend und spannend zu gleich. Sehr lesenswert und informativ ist er in jedem Fall.

Freitag, 27. November 2009

Hamburg demontiert seine Schulen

In Hamburg ist die schwarz-grüne Koalition gerade über ein Volksbegehren gestolpert. Die Stadt lehnt sich mit großer Mehrheit gegen die geplante Schulreform auf.

Dass nun die Alternativ-Pläne der Initiatoren des Volkrsbegehrens auch nicht der Stein des Weisen sind, sei dahin gestellt. Was man aber nun aus den Verhandlungen zur Änderung der Reform hört, lässt einen an eine Satire-Sendung denken, wenn es nicht bitterer Ernst wäre!

Ein Beispiel: Die maximale Klassengröße soll mit der Schulreform auf 25 Kinder festgelegt werden. Zur Zeit haben die Klassen aber mindestens 28-29 Kinder. Da die Eltern eine Klassengröße von 25 Kindern nach der Reform sogar einklagen könnten, muss also gehandelt werden und die Klassen verkleinert werden.

Das Problem ist nun, dass die momentanen 6. Klassen dann die Ersten sein werden, die als 7. Klasse in die Stadtteilschulen gehen werden. Diese Klassen leben und lernen schon zwei Jahre lang zusammen. Nur leider sind eben zu viele Kinder in allen 6. Klassen in Hamburg. Um nun dieses Problem zu lösen wird allen Ernstes geplant, einfach alle diese Klassen aufzulösen und im Sommer eine neue Anmelderunde durchzuführen. Das bedeutet, alle Eltern müssen Ihre Kinder neu an die Schule ihrer Wahl anmelden. Und die Kinder werden unnötig aus ihrem Klassenverband gerissen.

Abgesehen von dem wahnsinnigen Aufwand für diese Aktion, mal eine ganz andere Frage nebenbei: Wenn es zur Zeit z.B. 100 Klassen mit 29 Schülern gibt und für diese 100 Klassen je genau ein Klassenzimmer und ein Klassenlehrer existiert und die Schulen bzgl. Klassenzimmern und Lehrer schon an ihrer obersten Grenze sind: Entstehen durch eine Neuverteilung der 2900 Kinder auf 100 Klassen dann kleinere Klassen? Fallen dann plötzlich Klassenzimmer und Lehrer vom Himmel?

Liebe Frau Christa Goetsch, vielleicht sollten Sie das zu Hause nochmal in Ruhe nachrechenen, bevor sie das Hambuger Schulsystem ganz zerstören. Und noch was: Das Problem sind nicht solche Nebensächlichkeiten, ob nun die Grundschule 4 oder 6 Jahre dauert. Das Problem ist die chronische Unterfinanzierung der Schulen! Statt mit diesen ewigen Reformen immer noch mehr Geld zum Fenster hinauszuwerfen und immer weitere Unsicherheit zu verbreiten, würden sie durch eine einfache Erhöhung der Bildungsausgaben erheblich mehr bewirken und hätten viel höhere Erfolgsaussichten.

Aber das wäre zu einfach, um sich damit zu profilieren. Ach so, ups hab ich ganz vergessen: Sie haben sich ja als Politikerin auch gar nicht dafür verpflichtet, dem Allgemeinwohl zu dienen, sondern sind nur für Ihre eigene Profilierung und Gewinnmaximierung angetreten. Na dann... gute Nacht.

Weitere Infos zur Schulreform bei Telepolis.

Mittwoch, 25. November 2009

Zukunft der Arbeit

Gestern fand in Berlin der Deutsche Arbeitgebertag statt. Hier wurden von Arbeitsgeberpräsident Dieter Hundt, von Bundeskanzlerin Angela Merkel, vom SPD-Vorsitzenden Sigmar Gabriel und Anderen viel hole Frasen gedroschen (siehe Ausschnitte bei den Tagesthemen).

In dem Beitrag bei den Tagesthemen wird zu Anfang eine Gruppe von jungen Genies erwähnt, die sich in Berlin auf einem sechswöchigen Workshop über die Zukunft der Arbeitswelt Gedanken gemacht haben. Der Beitrag lässt leider völlig offen, worum es den jungen Leuten im Detail Leuten geht d.h. was das Ziel des Workshops ist, wie dieser Workshop heißt oder wer ihn veranstaltet. Außerdem stehen die innovativen Ideen der jungen Leute in krassem Gegensatz zu den nachfolgenden Aussagen der Politiker. Dieser Gegensatz rückt die Ideen evtl. für manchen Konservativen in ein absurdes Licht und lässt sie evtl. als indiskutabel erscheinen. Aber das ist nur eine vage Vermutung.

Die Recherche im Internet bringt dann zumindets nach einiger Zeit zu Tage: Es handelt sich bei dem Workshop um eine Veranstaltung von Palomar5. Dieser Workhop wird dann auch zumindest bei der Financial Times Deutschland erwähnt. auf den Seiten von ARD lässt sich dazu nichts finden (warum eigentlich nicht?).

Die Quintessenz des Palomar5-Workshops, die im Tagesthemen-Beitrag genannt wurde, ist: Die Arbeitswelt der Zukunft braucht mehr "Menschlichkeit". Das heißt: Freiräume, Entspannungsmöglichkeiten, gute soziale Kommunikation und vieles mehr. Und das kann ich so auf jeden Fall mit unterschreiben.

Post und Bahn "profitabel"

Die Deutsche Post und die Deutsche Bahn haben gemeinsam, dass sie früher Eigentum des Staates waren und der Staat viele der Angestellten als Beamte eingestellt und entlohnt hat. Diesen Status als Beamte haben die Angestellten auch nach der Privatisierung behalten.

Die Löhne für diese Beamte sind höher als die Löhne, die "Nicht-Beamten" aktuell gezahlt werden. Beamte haben außerdem Anspruch auf eine Pension. Diese Pension wird im Falle von Bahn und Post, auf Grund der vertraglichen Regelungen aus der Privatisierung, letztendlich vom Staat gezahlt. Das bedeutet, sobald die teuren Beamten pesioniert werden, kosten sie Post und Bahn kein Geld mehr, - statt dessen kosten sie nun den Steuerzahler Geld!

Das Magazin "plus-minus" auf ARD hat in einem Beitrag die Pensionierungs-Praxis bei Bahn und Post untersucht: Es gibt anscheinend eine sehr hohe Zahl von Beamten, die von Bahn und Post z.B. wegen Arbeitsunfähigkeit in die Frühpensionierung geschickt wurden und werden. Es gibt hier sogar den Fall eines 37-jährigen, der vorübergehend ein Knieleiden hatte, dass aber nach einer normalen Genesungs-Phase wieder vollständig ausgeheilt ist. Der Betreffende ist also voll arbeitsfähig und auch arbeitswillig!

Aber er wurde in die Pension "abgeschoben", taucht damit nicht mehr als Belastung bei der Post auf, sondern wird nun vom Staat (also vom Steuerzahler) "durchgefüttert"!

Aus Kaufmännischer Sicht ist dieser Schachzug von Post und Bahn durchaus "sinnvoll". Aber aus volkswirtschaftlicher und sozialer Sicht ist er eine bodenlose Frechheit!

Anmerkung: Kurz vor Ausstrahlung der o.g. Sendung wurde die Pensionierung des 37-jährigen angeblich von der Deutschen Post zurückgenommen. Nichts desto trotz scheint diese Art der Frühpensionierung bei Post und Bahn eine gängige Praxis zu sein.

Steuerreform der Schwarz-Gelben

Die schwarz-gelbe Koalition plant eine Steuerreform. Das Kernstück dieser Reform soll eine Stufenregelung zur Ermittlung des Steuersatzes in Abhängigkeit von der Einkommenshöhe sein. Diese groß angekündigte Steuerreform soll
  • einfach
  • niedrig
  • gerecht
sein. Die Sendung "plus-minus" auf ARD hat das mal unter die Lupe genommen (siehe hier).

Auch diese hochgehubelte Reform entpuppt sich bei genauerem hinsehen als Luftnummer, die tendenziell die Hochverdiener begünstigt und die mittleren und unteren Einkommen benachteiligt. Und das, obwohl das Gegenteil behauptet und versprochen wird!

Und die Frage, wie denn diese gigantische Steuersenkung finanziert werden soll (man hört Zahlen von 60 Mrd. Euro), tut die Regierung mit einem Schulterzucken ab. Frei nach dem Motto "Diese Frage stellt sich so nicht".

Montag, 16. November 2009

Geistige Schallmauer

In der Online-Ausgabe von Technologie Review gibt es einen Artikel mit dem Titel "Geistige Schallmauer" (siehe www.heise.de/tr/...). Der Artikel spricht genau an, worum es in Diskussionen leider oft geht und worum es eigentlich gehen sollte.

Es geht leider oft nur darum, dass jemand Argumente für seine festgelegte Meinung sammelt und andere Argumente gar nicht wahrnimmt oder als unqualifiziert oder unpassend ablehnt. Oft wird nicht zum Wohle einer guten Lösung (was auch immer das im Einzelfall ist bleibt eben genau zu klären) argumentiert, sondern vielmehr mit dem Ziel, eine bestimmte Meinung zu bestätigen und zu festigen. Es geht hier oft nur um wirtschaftliche Gründe. Eine Lösung ist oftmals dann die Beste, wenn sie am Ende mir selbst am meisten Gewinn, also Ansehen oder Geld oder beides, einbringt.

In der Projektarbeit erlebe ich auch oft, dass Kunden von der beschriebenen, schrägen Diskussionsstrategie ausgehen und von vornherein vermuten, man wolle sie über den Tisch ziehen und ihnen etwas vorenthalten, für das sie gezahlt haben. Das aber evtl. in der Praxis sich eine andere, als die vorher in der Theorie spezifizierte Lösung, als die Bessere herausstellen kann, und dass dann im besten Fall noch Geld für weitere zusätzliche Funktionen übrig bleiben könnte, das scheint in der Vorstellungswelt vieler Menschen keinen Platz zu finden.

Natürlich kann man jedem in einer Diskussion vorwerfen, er würde nur den eigenen Vorteil im Blick haben. Aus psychologischer Sicht mag das sogar stimmen, denn es ist vermutlich so wie mit der Kommunikation: ich kann nicht "nicht kommuzieren". Oder mit anderen Worten: Ich bin ein Lebewesen und immer darauf bedacht zu überleben und meinen Platz im Leben zu sichern. Der springende Punkt ist letztendlich aber, ob man bereit ist, sich selbst und seine Ansichten in Frage zustellen.

Der Autor des oben genannten Artikels bezeichnet das Fehlen einer solchen Fähigkeit als "geistige Schallmauer". Sehr treffend, wie ich finde.

Samstag, 14. November 2009

Religionen immer noch im Mittelalter

Viel Leid und Probleme werden verursacht durch Dogmen und falsche Härte gegenüber dem, was im Leben vorkommt. Die großen und mächtigen Weltreligionen lassen offensichtlich nichts von Toleranz und auch nicht von der Gleichberechtigung der Frau erkennen.

Ein erstes aktuelles Beispiel dazu:
In der Türkei darf und will ein Mann seine Ehe auflösen, weil seine Frau angeblich bei der Hochzeit keine Jungfrau war und ihm darüber die Unwahrheit gesagt hätte. Ein ärtzliches Gutachten belegt angeblich, dass die Frau aber doch noch Jungfrau war. (siehe Nachricht beim ZDF).

Was auch immer nun stimmen mag, ob diese arme Frau nun vor der Ehe schon Sex hatte oder nicht: Warum spielt das eine Rolle, ob eine Frau bei der Eheschließung Jungfrau war oder nicht? Warum lässt die Frau ein Gutachten über sich ergehen und schießt diesen Mann nicht statt dessen in den Wind? Warum hat der Mann (und das türkische Gericht und damit wohl auch die Gesellschaft) das Recht, sich dermaßen unterdrückend und verachtend zu verhalten?

Und zuletzt die wichtigste Frage: Passt ein Land, dass noch so überholte, menschenverachtende Normen und "Rechtsprechungen" hat, wirklich in die EU?

Zweites Beispiel zum Thema Gleichberechtigung:
Am 28.20.2009 wurde Frau Margot Käßmann zur Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche Deutschlands (EKD) gewählt (siehe Nachricht bei n-tv). Wie auch immer man über Frau Käßmann denken mag und was auch immer sie bewirken wird, aber Ihre Wahl ist ein deutliches und gutes Zeichen für die Gleichberechtigung und Toleranz hier zu Lande.

Nun melden die Nachrichten, dass die russisch-orthodoxe Kirche ihre Kontakte zur EKD stoppen will. Und zwar weil nun eine geschiedene Frau an der Spitze der EKD steht (siehe bei der Süddeutschen Zeitung). Auch das wieder eine schallende Ohrfeige gegenüber der Gleichberechtigung und der Weiterentwicklung der Gesellschaft seit dem Mittelalter.

Ungeklärt bleibt natürlich, ob es nun die Ansichten von Frau Käßmann sind oder ob wirklich die "Ungeheuerlichkeit", dass sie eine Frau und auch noch geschieden ist, zu diesem Abbruch der Kontakte führen.

Hier wird ein weiteres Mal sehr deutlich wovor die russisch-orthodoxe Kirche Angst hat: vor Machtverlust durch Toleranz von Anders-Denkenden. Ein schöner Beweis für den Gelebten "Fremdenhaß" und Rassismus und die Unfähigkeit zur Selbstkritik und Selbtsreflektion der katholischen und orthodoxen Kirchen.

Donnerstag, 12. November 2009

Blickwinkel

Neulich Abends auf dem Heimweg: Ich sitze in der U-Bahn und schaue aus dem Fenster. Zwei Frauen gehen über den Bahnsteig. Die eine Anfang zwanzig, die andere Ende dreißig. Die Junge ist noch voller Hoffnung und Erwartung dessen, was da noch im Leben kommen mag. Sie schreitet forsch aus und ist froh noch viel erleben zu dürfen.

Die Ältere hat schon viel erlebt. Schon einige Rückschläge, aber auch Erfolge. Sie hat eine Gelassenheit und eine Zielstrebigkeit. Sie weiß schon sehr genau was sie will, und was sie nicht will. Das steht der Jungen noch bevor, das herauszufinden.


Der Blick auf die Dinge ändert sich, je nach dem von welchem Punkt im Leben man blickt. Die Augen ändern sich und sehen etwas anderes. Die eine ist den Weg der Wünsche schon ein gutes Stück gegangen, die andere hat ihn noch vor sich.

Freitag, 9. Oktober 2009

Hamburg und München

"Hamburg, die schönste Stadt der Welt!"
Das ist das Gefühl, dass den Hambuger durchdrungen hat. Man fühlt sich hier wohl, man ist gerne hier, man ist stolz auf seine Stadt und man braucht die Anderen nicht unbedingt. Sollen doch Andere es anders machen, wir sind Hamburg. Dieses Stück hanseatische Gelassenheit und Selbstsicherheit muss man mögen und mitgehen können. Sonst ist man hier fehl am Platz.

Man könnte behaupten, der Hambuger ist stolz auf sich und seine Stadt, ohne dabei arrogant zu wirken. Er muss es auch nicht raushängen lassen oder es einem auf die Nase binden, es ist einfach so, da braucht es gar nicht viele Worte. Hanseatisch ist auch Toleranz und Zurückhaltung bis hin zur Gelassenheit (siehe auch Flens-Werbung).

In München mag es in gewisser Weise ähnlich sein, nur hat man immer etwas das Gefühl, dass die Menschen so sehr auf einen eindringen und doch auch ein bissel hochnäsig sind. Der Müncher muss auf seinen Status pochen und tritt auch energisch dafür ein, während sich der Hanseat erst gar nicht aus der Ruhe bringen lässt. München ist eben doch ein ganzes Stück näher an Italien.

München hat zwar zum wiederholten Male in Folge den ersten Platz in der Gesamtwertung des Städterankings der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft und die "Wirtschaftswoche" (siehe http://www.tagesschau.de/...) belegt, aber Hamburg ist überraschender Weise die dynamischte Stadt. Und das bei der hanseatischen Gelassenheit! Oder vielleicht gerade deswegen? Konzentriert sich der Hamburger einfach auf das Wesentliche?

Wie dem auch sei, ich lebe gerne hier und freue mich jeden Tag wieder, wenn ich über die Elbe fahre und die Schiffe, Brücken und die Türme der Stadt sehe. Hummel hummel!

Samstag, 15. August 2009

Es geht auch ohne Google

"Yes we can" möchte man fast sagen. Es gibt tatsächlich für die vielfältigen Dienste, die Google inzwischen anbietet einige, manchmal sogar bessere Alternativen. So schreibt es auch der Heise-Verlag in seinem Newsticker (http://www.heise.de/newsticker/...) und weißt auf eine Aktion des Jornalisten Ablrecht Ude hin, der zu einer Woche Abstinenz von Google aufgerufen hat.

Diese Abstinenz soll keineswegs Google boykotieren, sondern die Augen für Alternativen öffnen und vielleicht ein kleines bißchen mithelfen, die Vielfalt im Internet zu erhalten. Gerade im Bereich Suchmaschinen bestimmt sonst das Suchergebnis von Google die Meinung der Welt. Was dort nicht in den Ergebnissen auftaucht, existiert ohne alternative Suchmaschinen quasi nicht.

Ungeklärt ist auch, was Google mit all den Daten anfängt, die wir (auch ich mit diesem Blog) dem Unternehmen bereitwillig übertragen. Von sich selbst und seinen Absichten (abgesehen von rein wirtschaftlicher Gewinnmaximierung) gibt Google nämlich nur sehr wenig preis. Wenn ein Unternehmen so allumfassend die Informationen auf dieser Welt kontrolliert, so sollte doch öfters mal die Frage gestellt werden, welche Gefahren das birgt.

Also: Es gibt Alternativen, probieren wir sie aus! Hier ein paar Links dazu

Freitag, 17. Juli 2009

Wirtschaftskrise bewältigen

Heute morgen hörte ich auf "NDR info" einen Bericht zur Situation in Schleswig-Holstein. Dort zerbricht gerade die große Regierungskoalition aus CDU und SPD. Im Zusammenhang damit wurde vom Nachrichtensprecher gesagt, dass nur eine handlungsfähige Regierung die Wirtschaftskrise bewältigen könne.

Im Prinzip schon. Wenn der Kapitän besoffen ist, schlingert das ganze Schiff. Nur: aus der Wirtschaftskrise können uns nicht die Politiker retten, kann nicht die Regierung wieder alles richten. Im Gegenteil: Politik und Regierung sind machtlos, wenn nicht jeder einzelne Mensch in diesem Land sich anstrengt und mit anfasst.

Jeder Einzelne ist gefragt! Jeder Einzelne ist wichtig und wird gebraucht! Ein "Wir" und ein "Uns geht es gut" kann es nur geben, wenn auch "wir" zusammenarbeiten und jeder willens ist, sich einzusetzen!

Ähnlich wie in einer Firma vor kurzem: An zwei Angestellte wurde die Frage gestellt, wer denn in ihrer Firma für Qualität zuständig sei. Darauf war die Antwort: "Der Qualitätsbeauftragte". Welch ein Missverständnis! Nein, im Gegenteil: Der Qualitätsbeauftragte kann nur definieren, was Qualität wäre. Aber für die Herstellung von Qualität und die Einhaltung von Regeln zur Qualitätssicherung ist jeder einzelne zuständig! Was nützt das schönste Qualitätshandbuch und der bemühteste Qualitätsbeauftragte, wenn die Angestellten nur Murks produzieren?

Alle müssen mit anpacken! Da im "wir" jeder von uns enthalten ist, ist für "unser" Wohl auch jeder Einzelne mit Verantwortlich!

Erich Kästner sagte dazu: "Es gibt nichts Gutes, außer man tut es!"

Mittwoch, 15. Juli 2009

Google, die Datenkrake

Warum stellt Google eigentlich so viele Dienste kostenlos zur Verfügung? Ich kann diesen Blog kostenlos bei Google hosten, ich kann Bilder über Picasa in Galerien hochladen, ich kann E-Mails und Termine kostenlos und von überall verwalten, ich kann einfache Office-Anwednungen direkt im Web nutzen, ich kann Videos hochladen und anschauen, ich kann mir Satelittenbilder der ganzen Welt anschauen, es gibt Fotos von Straßen in einigen Städten, die Google extra anfertigen lässt...

Die Liste könnte noch fast beliebig verlängert werden. Es stellt sich aber die zentrale Frage: warum stellt Google uns das alles kostenlos zur Verfügung? Weil es die Gutmenschen sind und immer noch nach dem Motto "don't be evil" handeln ("tue nichts böses")? Aber vielleicht liegt genau hier der Knackpunkt? Gilt es in Amerika als etwas böses, Geld zu verdienen? Und kann man mit Informationen Geld verdienen?

Nicht zu knapp! Und wenn ein Unternehmen es geschafft hat, so viele Bereiche des Online-Lebens zu durchdringen, dann kann dieses Unternehmen Unmengen von Daten sammeln! Nicht nur irgendwelche Daten, nein, personenbezogene Daten! Das ist die Goldgrube der heutigen Zivilisation!

Ich stelle also die Frage nochmal: wieso ist Google so großzügig uns all diese schönen Dienste kostenlos zur Verfügung zu stellen?
Ein Schelm, wer Böses dabei denkt...

"Werbefinanziert" mag da manch einer sagen. Ach ja? Unter Blogger, Google-Maps etc. habe ich bisher nirgends Werbung gesehen.
"Aus Großzügigkeit" mag mancher sagen, "weil Google ja vorher schon so viel verdient hat". Ohne laufende Einnahmen wäre Google schon längst pleite, also woher kommt das Geld?

Dienstag, 14. Juli 2009

Niedergang des Bildungssystems

Warum lassen wir uns das gefallen? Hier wird das Bildungssystem endgültig demontiert und die Kinder schon in der Schule zugrunde gerichtet. Das spart natürlich doppelt, denn dann brauchen wir keine raren Arbeitsplätze, um die Menschen dort zu Grunde zu richten und auszubeuten.

Worum es geht? Ich rede vom Abitur nach 12 Jahren (siehe auch http://de.wikipedia.org/...). Ein "Diebstahl der Kindheit" wird hier zitiert. Und dann wundern wir uns noch, warum sich der ungeheure Druck, der auf die Schüler ausgeübt wird, in Amokläufen oder anderen schrecklichen Taten endlädt? Das Schulsystem ist sicher nur eine Facette dieses gesellschaftlichen Problems, das hinter den Amok-Taten steckt. Aber es zeigt, wie die Politiker das Volk zu Grunde richten und uns dabei auch noch anlächeln und weiß machen wollen, sie täten es nur zu unserem Besten! Ha! Unser Bestes wollen sie, und das ist unser Geld und die Macht über uns.

Wenn dann endlich der Staat wie in "1984" vorhergesagt eingerichtet ist: was habt ihr tollen Mächtigen dann davon? Das interessante daran scheint zu sein, dass die sog. Mächtigen (also unter anderem auch Politiker aller Schattierungen) es gar nicht zu merken scheinen, dass sie ein Rädchen in einem großen Uhrwerk hin zu einem Niedergang sind. Oder steckt da doch mehr dahinter? Ich halte es da mit der Botschaft im Lied von Reinhard Mey: "Sei wachsam" (und kritisch)!

Protestanten und Katholiken

Wollen doch mal sehen, wie es um unsere hochenwickelte Zivilisation bestellt ist. Wir leben ja schleißlich nicht mehr im Mittelalter. Zumindest nicht hier im gesitteten Mitteleuropa. In den islamischen Staaten mit ihrer religiösen Verblednung mag es ja immer wieder zu Gewaltausbrüchen kommen. Aber doch nicht in unserer Nähe!? Wir sind doch aufgeklärte, zivilisierte Menschen! Oder...?

Die jüngsten Nachrichten über die Ausschreitungen in Nordirland (http://www.tagesschau.de/...) zeigen deutlich: an vielen Stellen leben wir immer noch im Mittelalter, oder gar in der Steinzeit?

Wie vorhersehbar sind doch diese Ausschreitungen in Nordirland. Warum kommen die Menschen hier nicht zur Ruhe? Warum regiert hier immer wieder sinnlose Provokation und blinde Wut und Hass? Haben wir nichts gelernt? Müssen wir uns heute wirklich noch die Köpfe einschlagen wegen einer Schlacht im 17. Jahrhundert? Was geht in der Rädelsführern vor?

Ach so, klar: es geht um Macht. Und sie wird ausgebübt und erzwungen und ausgelebt wie vor tausenden von Jahren: mit roher Gewalt!
Wir haben nichts gelernt, solange religiöser Fanatismus noch so viel Macht und Einfluss hat und die Menschen so sehr zu lenken vermag.

Donnerstag, 9. Juli 2009

Der weiß alles!

Der hat immer eine Antwort, findet immer eine Lösung, der kann sich echt alles merken - der weiß alles! Der ist so gut organisiert, hat alles echt toll geordnet, findet alle Informationen wieder - der weiß alles! Der ist immer so stark, macht nie schlapp, weiß wohin es gehen soll und wohin nicht - der weiß alles!

Und was wäre, wenn jemand, der scheinbar alles weiß und nie schlapp zu machen scheint, wenn dieser jemand nun auch Fehler und Ängste und Träume hat? Wenn dieser jemand auch manchmal echt keinen Bock auf den ganzen Murcks hat, echt deprimiert ist? Wenn dieser jemand oft lieber ganz was anderes machen würde? Jonglieren zum Beispiel, oder Klettern, oder Rennradfahren, oder philosophieren, oder tanzen und singen, oder ...?

Sonntag, 5. Juli 2009

Politik?

Man kann viel über CDU, CSU, SPD, FDP, aber auch über Grüne und Linke schimpfen. Was macht mich so Politik-verdrossen?
  • Wenn über einen "Schwieriegen Wählermarkt" gesprochen wird (CSU-Politiker zur Rechtfertigung der Wahl-Schlappe bei der Landtagswahl 2008)
  • Wenn ich sehe, wie Geld sinnlos verpulvert wird (Stichwort "KFZ-Umweltprämie", sonstige sogenannte "Konjuktur-Massnahmen")
  • Wenn wieder einmal populistisch am Thema vorbei argumentiert wird und nicht die Wurzel des Übels bekämpft wird, sondern nur die Sympthome (Stichwort "Killerspiel-Verbot")
  • Wenn wieder noch mehr Erwartungen in die Lehrer gesetzt werden ohne die nötigen Mittel zur Verfügung zu stellen
  • Wenn Politiker uns mal wieder für Dumm verkaufen und uns einen Bären nach dem anderen aufbinden (wenn die Lobby der Werbewirtschaft bewirken kann, dass ein gutes Gesetz hoffnunglos verwässert wird, ...)
Was soll man tun? Die Piratenpartei wählen, oder die ÖDP, einfach mal die Linken? Mal sehen. Dass die bestehenden Strukturen, Klüngel, etc. mal ordentlich zerschlagen werden und erstmal wieder unmöglich wird, dass die Wirtschaft hier die Politik macht, das würde Deutschland gut tun. Frau Merkel war sicher gegenüber Herrn 10-Minuten-Stoiber die viel bessere Wahl, aber auch ein kluger Kopf an der Spitze kann den Klüngel nicht verhindern.

Sonntag, 15. März 2009

Das Dilemma

Aus dem Alltag ist der Computer nicht mehr wegzudenken. Das ist gut für die Informatiker, denn jede Funktion, die ein Computer ausführen soll, alles was er "kann", verdankt er einem oder mehreren Programmen. Jedes Programm ist von Menschenhand erstellt worden. Manche Programme werden auch mit Hilfe anderer Programme generiert (erzeugt), aber auch dabei kommt man irgendwann an die Stelle, an der Dinge von Hand programmiert wurden.

Wie oft wird bei schlimmen Unfällen oder Unglücken von "menschlichem Versagen" gesprochen. Das bedeutet oft nicht viel mehr, als das ein Mensch nicht alle möglichen Probleme seines Tuns überblickt hat oder eben nicht alle Folgen einschätzen konnte. Er hat schlichtweg nicht an alles gedacht.

Genau dieses Problem und eigentlich die Erkenntnis, die jeder in seinem Leben mehrfach haben wird, dass man erst hinterher mit Sicherheit weiß, was richtig (besser) und was falsch (schlechter) war, bedingt, dass nicht sichergestellt werden kann, dass ein Computerprogramm fehlerfrei ist. Ergo kann davon ausgegangen werden, dass jedes Programm mindestens einen Fehler hat. Die Fehleranzahl steigt unweigerlich mit der Komplexität des Programms und noch mehr, wenn mehrere Programmierer einzelne Teile des Programms entwickeln, die hinterher zusammenpassen müssen. Denn zu einem gewissen Grad "denkt" sich jeder etwas, das für ihn selbst vollkommen klar ist, das dem anderen aber nicht bewusst ist.

Das aus dem englischen Stammende Wort für einen Fehler in einem Computerprogramm ist übrigens "Bug" (wörtlich "Wanze" oder "Käfer"). Es gibt tatsächlich den Beleg dafür, dass eine Motte einen Computerfehler ausgelöst hat und zwar in der Zeit, als Computer noch aus Relais und Röhren bestanden und z.B. nur wenige Additionen pro Sekunde ausführen konnten. Damals, im Jahr 1947, hat diese Motte einen Kurzschluss zwischen zwei Röhren ausgelöst (siehe http://www.heise.de/tr/...). Das war nun wirklich nicht die Art von Fehlern, die heutzutage Programmierern und Anwendern das Leben schwer machen, denn das war ja ein klassischer Hardware-Defekt, aber eine nette Geschichte ist es dennoch und zeigt, wie sehr sich die Welt und die Probleme, mit denen wir zu kämpfen haben, verändert hat und es doch auf andere Weise immer noch die selben Probleme sind und immer sein werden.

Scheinheilige Kirche

Eine unglaubliche Geschichte: In Brasilien wird ein neunjähriges Mädchen (mutmaßlich) von ihrem Stiefvater vergewaltigt und wird schwanger. Nach Aussage der Ärzte, hätte eine Fortsetzung der Schwanegrschaft das Mädchen in Lebengefahr bringen können. Das Mädchen lässt also (mit Unterstützung der Mutter) die Zwillinge abtreiben. Die Abtreibung scheint für den gesunden Menschenverstand soweit ein nachvollziehbarer Schritt zum Wohl des Mädchens zu sein.

Leider hat die katholische Kirche des Landes nicht anderes zu tun, als das Mädchen, seine Mutter sowie die Ärzte aus der Kirche auszuschliessen! (siehe http://www.tagesschau.de/...)
Und was ist mit dem Täter, der das Ganze zu verantworten hat? Wurde dieser Verbrecher auch aus der Kirche ausgeschlossen? Ok, bisher wurde von einer "mutmaßlichen Vergewaltigung" gesprochen. Auch wenn das Mädchenvon einem gleichaltrigen Spielkamerad schwanger wurde, so ist das Vorgehen der katholischen Kirche in diesem Punkt absolut unverständlich!

Dienstag, 3. März 2009

Autos statt Schulen?

Endlich mal eine gewichtige Gegenstimme zu den Subventionierungen der Autoindustrie:
Die OECD sagt "Autosubventionen sind Geldverschwendung" (siehe http://www.tagesschau.de/...)

Was hat eigentlich die Politiker geritten, dass sie der Autoindustrie beim kleinsten Hüsteln unsere Steuergelder in den Rachen werfen müssen? Beziehen die Herren und Frauen Politiker etwa auch Gelder von der Autoindustrie und stecken sich quasi auf Umwegen das Geld selbst in die Tasche?

In die Bildung, und zwar zunächst mal in die Grundbildung, muss das Geld gesteckt werden. Was nützen uns die schönsten Autokonzerne mit vielen freien Arbeitsplätzen, wenn es keine Menschen gibt, die für die Arbeit qualifiziert sind? Wenn ein hoher Prozentsatz gänzlich ohne Abschluss die Haupt- und Realschulen verlässt und die viele, die einen Abschluss haben, auch keiner haben will, weil es ihnen an einer soliden Grundbildung fehlt?

Da ist der Kaiser (oder Kaiserin) mal wieder völlig nackt. Danke an die OECD, dass sie das mal ausgesprochen hat!

Samstag, 28. Februar 2009

Freiheit oder Religion?

Mitunter muten die Entschuldigungen für freies Denken doch etwas - na sagen wir mal welt- oder realitätsfremd an. Wie zum Beispiel in diesem Fall:
http://hpd.de/...

Hier ist mal die Eine und mal die andere Religion beleidigt über die Äußerungen der jeweils Anderen. Und dann entschuldigt man sich aber auch gleich dafür, am besten noch bevor sich überhaupt ein beleidigter zu Wort gemeldet hat.

Schönes zum Thema "Verbohrtheit der katholischen Kirche" im Zeitalter von Aids gibt es auch hier zu lesen: Ein Drogerie-Markt darf keine Kondome verkaufen, weil das Gebäude, in dem die Drogerie ihre Verkaufsräume hat, der katholischen Kirche gehört. Klingt wie ein schlechter Scherz? Tja, sowas gibts aber wirklich in diesem aufgeklärten Land: http://www.hr-online.de/...

Küssen?

Warum küssen sich eigentlich verliebte Menschen? Was bringt sie dazu? Und warum gibt es Menschen, die nie jemandem einen Kuss geben würden? Ein interessanter Artikel zum küssen findet sich hier:
http://www.welt.de/...

Auf jeden Fall liegt dem Kuss eine sehr zärtliche und je nach Stimmung unglaublich erotische Spannung inne. Wie gern erinnere ich mich an das Knistern, als ich meine Traumfrau das erste Mal geküsst habe. Das war ein wirklich magischer Augenblick der scheinbar ewig gedauert hat, oder besser gesagt, immer noch andauert.

Macht die Gesellschaft krank oder...?

Ein sehr interessanter Artikel zum Thema, ob die heutige Arbeits- und Sozial-Welt immer mehr Menschen psychisch krank macht.... oder auch nicht:
http://www.heise.de/tp/...

Außerdem wäre die Frage zu stellen, ob nicht die überholte Moral uns genauso krank macht, weil wir gezwungen werden, gegen unsere Natur zu handeln?
Ein Interview mit Bernulf Kanitscheider in SZ-Wissen:
http://www.sueddeutsche.de/wissen/...

Und noch ein interessantes Interview mit Bernulf Kanitscheider:
http://hpd.de/...

Mittwoch, 18. Februar 2009

Wahrheit durch Verbot der Kritik

Die katholische Kirche manövriert sich immer mehr ins Gesellschaftliche Aus, zumindest für mich. Da wird Theologie-Professoren mit dem Entzug der Lehrerlaubnis gedroht, weil sie es gewagt haben, den Papst zu kritisieren? (siehe http://www.tagesschau.de/...)

Eine Wahrheit, die Kritik nur dadurch standhält, dass sie die Kritik verbietet, ist keine Wahrheit! Da wird überdeutlich versucht, die Macht des Papstes und der Kirche mit ihren überholten Ansichten zu zementieren.

Lieber Herr Gerhard Ludwig Müller: Das Mittelalter ist vorbei. Die Welt hat sich weiter (um die Sonne) gedreht, auch wenn Ihnen das nicht gefällt. Ist Ihnen eigentlich bewusst, dass es Ihnen nur um Macht geht?Das hat nichts mit Göttlichkeit zu tun.

Ach ja, und noch ein Zitat von Friedrich Dürrenmatt:
Ideologie ist Ordnung auf Kosten des Weiterdenkens.

Lehrer-Arbeitszeitmodell

Ist eigentlich jemandem bewusst, dass die Pausen zwischen den Schulstunden nicht zur Arbeitszeit der Lehrer gerechnet werden? Ist doch klar, sagen Sie? Sind ja auch Pausen, sagen Sie? Kann derjeniger der das sagt bitte mal zwei Monate als Lehrer arbeiten und sich dann bitte nochmal dazu äußern!? In den Pausen ist noch nicht mal genügend Zeit die notwendigen Orga-Dinge zu erledigen, abgesehen davon, dass Aufsicthen geführt werden müssen, mit Kollegen Dinge organisiert und besprochen werden müssen, ...

Wenn Deutschland überhaupt noch eine Chance haben will, müssen die Ausgaben für Bildung verdoppelt werden (oder besser verdreifacht). Wenn ich chonisch überarbeitet bin, dann hab eich ganz einfach keine Kraft mehr mich zu engagieren. Dann versuche ich nur noch zu überleben. Und das gibt das bestimmt keinen guten Unterricht. Und zufriedene, gut gelaunte Lehrer macht das auch nicht.

Ist das so schwer zu begreifen, dass auch Lehrer keine Leibeigenen des Staates sind und für ihre anstrengende Arbeit auch Anerkennung vcerdienen? Eine Schande für Ole von Beust, dass er dieses Arbeitszeitmodell durchgeprügelt hat. Bisher hatte ich eine ganz gute Meinung von ihm, aber dass er das Arbeitszeitmodell mit dem lapidaren Spruch "Es wird schon keinem Lehrer ein Zacken aus der Krone brechen, wenn er zwei Stunden mehr arbeiten muss" kommentiert, ist eine bodelose Frechheit!!

Herr von Beust: machen Sie nur weiter so, dann richten Sie Hamburg bald ganz zu Grunde. Ohne Bildung keine Wirtschaft und kein Geld für eine tolle Elbphilharmonie. Dafür ist Geld da. Aber noch nicht mal in jedem Klassenzimmer eine Overhead-Projektor. Wirklich erbärmlich!

Samstag, 14. Februar 2009

Zeitdiebe

"Machen Sie ihren Blog schneller" sugeriert mir Blogspot, nachdem ich meinen Post veröffentlicht habe. Und was, wenn ich ihn gerne langsamer machen möchte? Warum sollte ich immer schneller werden? Im freien Fall und irgendwann schlage ich am Grund ein. Ganz toll!

Nein, ich will nicht mehr im Sinne von schneller und schon gar nicht mehr Streß. Danke, den habe ich schon im Übermaß jeden Tag im Büro.

Oh, ich soll modern und "hipp" sein, mit der Zeit gehen? Wer nicht mit der Zeit geht, der geht, mit der Zeit? Ich glaube eher: Wer nur in die Fußstapfen anderer tritt, hinterlässt keine eigenen Spuren.
Nein, der Spruch ist nicht von mir, aber er ist wahr. Ich muss gar nichts müssen. Weder muss ich mich für irgendwen kaputt schuften, noch muss ich mich an verstaubte Konventionen halten.

Die Schöpfung

Warum zum Teufel arbeitet man sich eigentlich kaputt? Immer schneller, immer mehr, immer weniger zufriedenstellend? Soll ich mich einfach weiter ausbeuten lassen und weiter unzufrieden sein mit der Qualität meiner Arbeit? Soll das alles sein? Aus Zeitnot alles nur gerade eben so auf den letzten Drücker hinkriegen?

Wo bleiben Bekannte und Freunde? Wo bleiben Erlebnisse? Wo bleibt die Zeit zum Nachdenken, zum Grübeln? Wo bleibt das Leben?

Das soll schon alles sein? Nein! Das glaube ich nicht! Ich sehe das nicht ein. Ich will mehr, und damit meine ich nicht Geld. Mein Chef meint, jeder wäre käuflich. So, so. Wollen wir es mal drauf ankommen lassen? Geld macht nicht glücklich. Es macht erst recht keinen Sinn, der reichste Mann auf dem Friedhof zu sein.

Ist jemandem schonmal die Schönheit des Sonnenaufgangs aufgefallen? Bin ich der einzige der die berauschende Schönheit der bereiften Bäume, Sträucher, Wiesen und Wälder wahrnimmt? Hat jemand außer mir schon mal die sprachlos machende Perfektion der Schöpfung erlebt und gesehen?