Donnerstag, 17. Februar 2011

Unterschiede mit oder ohne Kultur

Ein Artikel von Antje Schrupp zum Thema "Mehr Männer in die Kitas" und ein kurzer Austausch mit ihr dazu via Twitter, beschäftigen  mich nach wie vor. Auf Twitter schreibt sie, dass es keine Unterschiede zwischen Mann und Frau ohne kulturelle Beimischungen gibt. Ja und Nein, möchte ich sagen.


Natürlich gibt es Rollenbilder, die je nach Gesellschaft unterschiedlich sind und die wir von Kindes-Beinen an aus Beobachtungen erlernen und uns dann später mehr oder weniger entsprechend diesen Rollenbildern verhalten.

Aber unabhängig von solchen erlernten Unterschieden gibt es gravierende Unterschiede zwischen Frau und Mann. Rein anatomisch betrachtet sind diese Unterschiede deutlich zu sehen. Und dahinter verbirgt sich der wesentlichste Unterschied überhaupt: Frauen sind in der Lage, in Ihrem Körper neues Leben wachsen zu lassen. Das funktioniert zwar nur mit Sperma von einem Mann, aber das ist auch schon alles, was der Mann beisteuern kann: ein paar Spermien. Das restliche biologische Programm läuft auch ohne Mann ab.

Allein diese Fähigkeit, neues Leben zu geben, unterscheidet Frauen so grundlegend wie nur möglich von Männern. Dass nun aus diesem eklatanten biologischen Unterschied keine Unterschiede im Wesen, im Denken und Fühlen entstehen, bezweifle ich sehr. Diese Unterschiede zwischen Frau und Mann bestehen nicht nur rein physikalisch, sondern sie müssen auch immer mit dem Bewusstsein über diese Eigenschaften einher gehen. Keiner Frau, keinem Mann muss man erklären, wie ihr/sein Körper funktioniert. Jeder Mensch macht intuitiv das richtige, außer er wird durch verwirrende, irreführende Informationen verunsichert.

Diese geschlechtsspezifischen Eigenschaften in der Persönlichkeit, die mal mehr und mal weniger ausgeprägt sind, machen den Unterschied zwischen Frau und Mann aus. Nur weil Frauen unterdrückt wurden und werden, heißt es noch nicht, dass Frauen und Männer eigentlich gleich sind. Sie sind grundverschieden, aber sie sind gleichwertig und sollten auch so behandelt werden.

Natürlich gibt es die Unterschiede zwischen Mann und Frau nie ohne kulturelle Beimischungen. Das bedeutet aber, dass es Unterschiede gibt, sie aber unterschiedlich ausgeprägt sind, je nach kulturellem Umfeld.

Also zurück zur Ausgangsfrage: Steckt hinter der Forderung "Mehr Männer in die Kitas" ein Sinn oder nicht? Ich bin der Meinung, dass es Jungs gut tun würde, gefestigte männliche Vorbilder mit Stärken und Schwächen zu haben. Es sollen nicht etwa auf Krampf (per Quote oder so'n Quatsch) Männer in die Kitas gesteckt werden, nur damit dieser Forderung Genüge getan wird. Aber an fähigen männlichen Vorbildern fehlt es gravierend und genau das drückt für mich diese Forderung aus. Dass es sich dabei aber eher um ein gesamtgesellschaftliches Problem handelt, das nicht primär etwas mit Kitas zu tun hat, ist eine andere Sache.