Sonntag, 15. März 2009

Das Dilemma

Aus dem Alltag ist der Computer nicht mehr wegzudenken. Das ist gut für die Informatiker, denn jede Funktion, die ein Computer ausführen soll, alles was er "kann", verdankt er einem oder mehreren Programmen. Jedes Programm ist von Menschenhand erstellt worden. Manche Programme werden auch mit Hilfe anderer Programme generiert (erzeugt), aber auch dabei kommt man irgendwann an die Stelle, an der Dinge von Hand programmiert wurden.

Wie oft wird bei schlimmen Unfällen oder Unglücken von "menschlichem Versagen" gesprochen. Das bedeutet oft nicht viel mehr, als das ein Mensch nicht alle möglichen Probleme seines Tuns überblickt hat oder eben nicht alle Folgen einschätzen konnte. Er hat schlichtweg nicht an alles gedacht.

Genau dieses Problem und eigentlich die Erkenntnis, die jeder in seinem Leben mehrfach haben wird, dass man erst hinterher mit Sicherheit weiß, was richtig (besser) und was falsch (schlechter) war, bedingt, dass nicht sichergestellt werden kann, dass ein Computerprogramm fehlerfrei ist. Ergo kann davon ausgegangen werden, dass jedes Programm mindestens einen Fehler hat. Die Fehleranzahl steigt unweigerlich mit der Komplexität des Programms und noch mehr, wenn mehrere Programmierer einzelne Teile des Programms entwickeln, die hinterher zusammenpassen müssen. Denn zu einem gewissen Grad "denkt" sich jeder etwas, das für ihn selbst vollkommen klar ist, das dem anderen aber nicht bewusst ist.

Das aus dem englischen Stammende Wort für einen Fehler in einem Computerprogramm ist übrigens "Bug" (wörtlich "Wanze" oder "Käfer"). Es gibt tatsächlich den Beleg dafür, dass eine Motte einen Computerfehler ausgelöst hat und zwar in der Zeit, als Computer noch aus Relais und Röhren bestanden und z.B. nur wenige Additionen pro Sekunde ausführen konnten. Damals, im Jahr 1947, hat diese Motte einen Kurzschluss zwischen zwei Röhren ausgelöst (siehe http://www.heise.de/tr/...). Das war nun wirklich nicht die Art von Fehlern, die heutzutage Programmierern und Anwendern das Leben schwer machen, denn das war ja ein klassischer Hardware-Defekt, aber eine nette Geschichte ist es dennoch und zeigt, wie sehr sich die Welt und die Probleme, mit denen wir zu kämpfen haben, verändert hat und es doch auf andere Weise immer noch die selben Probleme sind und immer sein werden.

Scheinheilige Kirche

Eine unglaubliche Geschichte: In Brasilien wird ein neunjähriges Mädchen (mutmaßlich) von ihrem Stiefvater vergewaltigt und wird schwanger. Nach Aussage der Ärzte, hätte eine Fortsetzung der Schwanegrschaft das Mädchen in Lebengefahr bringen können. Das Mädchen lässt also (mit Unterstützung der Mutter) die Zwillinge abtreiben. Die Abtreibung scheint für den gesunden Menschenverstand soweit ein nachvollziehbarer Schritt zum Wohl des Mädchens zu sein.

Leider hat die katholische Kirche des Landes nicht anderes zu tun, als das Mädchen, seine Mutter sowie die Ärzte aus der Kirche auszuschliessen! (siehe http://www.tagesschau.de/...)
Und was ist mit dem Täter, der das Ganze zu verantworten hat? Wurde dieser Verbrecher auch aus der Kirche ausgeschlossen? Ok, bisher wurde von einer "mutmaßlichen Vergewaltigung" gesprochen. Auch wenn das Mädchenvon einem gleichaltrigen Spielkamerad schwanger wurde, so ist das Vorgehen der katholischen Kirche in diesem Punkt absolut unverständlich!

Dienstag, 3. März 2009

Autos statt Schulen?

Endlich mal eine gewichtige Gegenstimme zu den Subventionierungen der Autoindustrie:
Die OECD sagt "Autosubventionen sind Geldverschwendung" (siehe http://www.tagesschau.de/...)

Was hat eigentlich die Politiker geritten, dass sie der Autoindustrie beim kleinsten Hüsteln unsere Steuergelder in den Rachen werfen müssen? Beziehen die Herren und Frauen Politiker etwa auch Gelder von der Autoindustrie und stecken sich quasi auf Umwegen das Geld selbst in die Tasche?

In die Bildung, und zwar zunächst mal in die Grundbildung, muss das Geld gesteckt werden. Was nützen uns die schönsten Autokonzerne mit vielen freien Arbeitsplätzen, wenn es keine Menschen gibt, die für die Arbeit qualifiziert sind? Wenn ein hoher Prozentsatz gänzlich ohne Abschluss die Haupt- und Realschulen verlässt und die viele, die einen Abschluss haben, auch keiner haben will, weil es ihnen an einer soliden Grundbildung fehlt?

Da ist der Kaiser (oder Kaiserin) mal wieder völlig nackt. Danke an die OECD, dass sie das mal ausgesprochen hat!