Samstag, 14. November 2009

Religionen immer noch im Mittelalter

Viel Leid und Probleme werden verursacht durch Dogmen und falsche Härte gegenüber dem, was im Leben vorkommt. Die großen und mächtigen Weltreligionen lassen offensichtlich nichts von Toleranz und auch nicht von der Gleichberechtigung der Frau erkennen.

Ein erstes aktuelles Beispiel dazu:
In der Türkei darf und will ein Mann seine Ehe auflösen, weil seine Frau angeblich bei der Hochzeit keine Jungfrau war und ihm darüber die Unwahrheit gesagt hätte. Ein ärtzliches Gutachten belegt angeblich, dass die Frau aber doch noch Jungfrau war. (siehe Nachricht beim ZDF).

Was auch immer nun stimmen mag, ob diese arme Frau nun vor der Ehe schon Sex hatte oder nicht: Warum spielt das eine Rolle, ob eine Frau bei der Eheschließung Jungfrau war oder nicht? Warum lässt die Frau ein Gutachten über sich ergehen und schießt diesen Mann nicht statt dessen in den Wind? Warum hat der Mann (und das türkische Gericht und damit wohl auch die Gesellschaft) das Recht, sich dermaßen unterdrückend und verachtend zu verhalten?

Und zuletzt die wichtigste Frage: Passt ein Land, dass noch so überholte, menschenverachtende Normen und "Rechtsprechungen" hat, wirklich in die EU?

Zweites Beispiel zum Thema Gleichberechtigung:
Am 28.20.2009 wurde Frau Margot Käßmann zur Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche Deutschlands (EKD) gewählt (siehe Nachricht bei n-tv). Wie auch immer man über Frau Käßmann denken mag und was auch immer sie bewirken wird, aber Ihre Wahl ist ein deutliches und gutes Zeichen für die Gleichberechtigung und Toleranz hier zu Lande.

Nun melden die Nachrichten, dass die russisch-orthodoxe Kirche ihre Kontakte zur EKD stoppen will. Und zwar weil nun eine geschiedene Frau an der Spitze der EKD steht (siehe bei der Süddeutschen Zeitung). Auch das wieder eine schallende Ohrfeige gegenüber der Gleichberechtigung und der Weiterentwicklung der Gesellschaft seit dem Mittelalter.

Ungeklärt bleibt natürlich, ob es nun die Ansichten von Frau Käßmann sind oder ob wirklich die "Ungeheuerlichkeit", dass sie eine Frau und auch noch geschieden ist, zu diesem Abbruch der Kontakte führen.

Hier wird ein weiteres Mal sehr deutlich wovor die russisch-orthodoxe Kirche Angst hat: vor Machtverlust durch Toleranz von Anders-Denkenden. Ein schöner Beweis für den Gelebten "Fremdenhaß" und Rassismus und die Unfähigkeit zur Selbstkritik und Selbtsreflektion der katholischen und orthodoxen Kirchen.

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