Mittwoch, 30. Juni 2010

Ursachenbekämpfung statt härterer Strafen

Nachdem von ein paar Tagen in Hamburg Polizisten brutal angegriffen worden waren, hat der Innensenator Her Ahlhaus gleich wieder in gewohnter Weise reagiert und postuliert, dass diese Gewalt ein weiteres Argument für härtere Strafen sei.

Mit einer harten Strafe kann ich aber höchstens verhindern, dass ein und der selbe Täter die gleiche Tat nicht zweimal begeht. Mehr nicht. Wie gut das mit den harten Strafen klappt zeigt sich in Ländern wie den USA, die ja zur Abschreckung die Todesstrafe haben. Dort werden ja wegen der Abschreckung quasi gar keine Gewaltverbrechen mehr begangen?

Nein, letztlich führen härtere Strafen immer weiter in eine Politik der Repressalien. Genauso wie mit dem Schreck-Gespenst des islamstischen Terrors werden immer mehr Beschränkungen und Eingriffsmöglichkeiten in die persönlichen Freiheiten der Bürger installiert.

Die Frage nach den Ursachen wäre viel wichtiger und nachhaltiger. Warum sind manche Menschen so gewalttätig? Was steckt hinter der Gewalt? Eine Klärung eines Konfliktes führt man nicht durch Rache herbei. Und Strafen sind nichts anderes als Rache. Aber dann sollten wir nicht davon reden, dass wir mit Rache die Gewalt eindämmen können. Im Gegenteil, denn Rache ist wiederum Gewalt und erzeugt neue Gegengewalt. Aus dieser viel zitierten Spirale der Gewalt kann nur der Staat ausbrechen und sich um eine ehrliche Klärung der Konflikte bemühen.

Eine ehrliche Klärung der Konflikte und der Fragen, wie es immer mehr zum Anstieg von Gewalttaten kommt wäre die Aufgabe der Politiker. Statt dessen wird mit den Rache-Gelüsten der Menschen gespielt und diese benutzt, um das eigene Image aufzupolieren. Denn die meisten der heutigen Politiker sind nichts weiter als Wahl-Junkies, die sich von einer Legislaturperiode in die nächste retten wollen.

Wie sagte doch Christian Wulff gestern so treffend: Als Bundespräsident müsste er ja dann einen Rollenwechsel durchführen. Dann müsste er sich ja nur noch um die Belange und das Wohl des Volkes kümmern. Interessant, und um welche Belange hat er sich als Volksvertreter dann bisher gekümmert?

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